2022 haben die Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr des Glases ausgerufen. Aus diesem Anlass laden wir Sie zu einer Reise ins alte Ägypten ein und werfen einen Blick auf die Verwendung von Glas und verwandten Materialien. Als eigenständiges Material war Glas im Land am Nil seit etwa 1500 v. Chr. bekannt und wurde altägyptisch als der „Stein, der fließt“ bezeichnet.
Warum wurden Verstorbene in Ägypten bis ins 4. nachchristliche Jahrhundert mumifiziert? Wo liegen die Anfänge unserer heutigen Mumienfaszination? Und wieso gelten Mumien heute als wertvolle biohistorische Archive vergangenen Lebens?
Was verrät die Untersuchung von Kindermumien über die Lebensbedingungen im alten Ägypten? Dieser Frage geht das an den Reiss-Engelhorn-Museen beheimatete German Mummy Project nach. Moderne Analysetechniken eröffnen neue Erkenntnisse.
Heute streng verboten, aber für Ägypten-Touristen im 19. Jahrhundert war die Besteigung der Cheops-Pyramide ein besonderer Höhepunkt. Ob auch Carl und Anna Reiß die Stufen erklommen haben, ist nicht überliefert. Das Mannheimer Geschwisterpaar zog es gleich zweimal an den Nil.
Ein besonderes Highlight der Dauerausstellung „Ägypten – Land der Unsterblichkeit“ ist die originalgetreue Rekonstruktion der Sargkammer des Sennefer. Er lebte in der Zeit von Amenhotep II., der von 1428 bis 1397 v. Chr. regierte, und errichtete in Theben-West ein großes Grab mit einer sehr ungewöhnlich dekorierten Sargkammer.
Gemeinsam mit einem internationalen Team von Mumienforschern und Ägyptologen haben die Mannheimer Experten vom German Mummy Project erstmals zwei besondere Mumien umfassend untersucht. Die Porträtmumien wurden im 18. Jahrhundert von August dem Starken erworben.
Unzählige Graffiti und Inschriften an den Pyramiden, der Sphinx und den kolossalen Portalfiguren von Abu Simbel zeugen bis heute von dem ungebrochenen Wunsch nach persönlicher Verewigung. Seit jeher verspüren Reisende beim Anblick der mächtigen Bauwerke des Alten Ägyptens Ehrfurcht und Begeisterung. Der tiefempfundene Wunsch, das Erleben eines solch erhebenden Moments für die Nachwelt zu dokumentieren, ist angesichts dieser emotionalen Ausnahmesituation und des starken Stimulus dieser magischen Orte nur allzu menschlich.
Wenn etwas Carl und Anna Reiß verband, dann war es ihre unbändige Reiselust, die sie in zahlreichen Reisen rund um den Erdball führte. Vor allem Ägypten faszinierte die beiden Geschwister der bedeutenden Mannheimer Unternehmerfamilie. 1879 bereisten sie zum ersten Mal das Land der Pharaonen, ein zweiter Aufenthalt folgte 1895 im Zuge einer längeren Orientfahrt.